Der Tod ordnet die Welt neu. Scheinbar hat sich nichts geändert

und doch ist alles anders geworden.  

(Antoine de Saint-Exupéry)

Am 20.03 ist die Welt für uns stehen geblieben. Man sieht die gleichen Gesichter, Bäume, Häuser und kann nicht begreifen warum alles um einen immer noch gleich aussieht und nicht in Schutt und Asche liegt.

Im Moment ist das „Ich“ in zwei Teile zerbrochen. Das eine Teil „funktioniert“ in dieser Welt, das andere Teil trauert unendlich. Welt, akzeptiere beide Seiten von mir! Nur so können die zwei Teile lernen wieder eins zu sein.

Welt, lasse uns nicht allein. Man weiß, dass man den Schmerz nicht mit Worten wegwischen kann, aber man kann helfen. Eine ehrliche Frage nach dem Befinden, eine einfühlsame Geste, vielleicht jemand, der zuhört. Das Geschehene kann man durch Verschweigen nicht ungeschehen machen. Es ist im Moment der schlimmste aber auch das wichtigste Teil unseres Lebens. Gebt uns das Gefühl nicht allein zu sein und lasst Michael weiter ein Teil dieses Lebens und unserer Gespräche bleiben.

 

Viele Menschen sind überzeugt davon,

dass Stark-und Tapfer-Sein bedeutet

an „etwas anderes“ zu denken

nicht über Trauer zu sprechen.

 

Aber wir wissen,

dass wirklich Stark- und Tapfer-Sein bedeutet

an das Geschehene zu denken

über das Gewesene zu sprechen

bis die Trauer beginnt

erträglich zu werden.

 

Das ist wirkliche Stärke,

das ist wirklicher Mut

und nur so wird

Stark- und Tapfer Sein

Uns zur Heilung tragen.

(Sascha Wagner)

 

An dieser Stelle wollte ich mich bei allen Bedanken, die uns in der schweren Zeit beigestanden sind und es immer noch tun. Ich weiß, dass es auch für Euch oft genug sehr schwer gewesen ist. Ich (die Tante) werde oft gefragt, ob man die Eltern anrufen darf. Durch eine persönliche, ehrliche Anteilnahme kann man nicht stören. Das ist etwas, was ich erst als Betroffene gelernt habe. Ruft an, spricht diese Tragödie an und zeigt, dass Ihr mitfühlt. Es hilft!!!